Wilma

 

 

Wilma war und ist mein Gestalt angenommener Kindertraum.
In den 70ger Jahren betrachtete ich die teilweise übereinandergestapelten Tiere in den Auslagen und Schaufenstern der Zoogeschäfte.

Fast jedes Kind hatte so ein problemloses Haustier, was keine Kosten zu verursachen schien, keinen Lärm und kaum Schmutz machte und sich mit der Haltung im Schuhkarton im Regal begnügte.
Der Anschaffungspreis war gering, für 5.- DM war bei Tod oder Entlaufen schnell für Ersatz gesorgt.

Die Zoohändler verdienten gut, Beratung beschränkte sich auf Hinweise wie" Sie braucht Sonne, einmal im Monat ein Bad, eine Kiste oder Karton als Käfig und im Herbst einen Laubhaufen für den Winterschlaf".

Einige dieser Haustiere bekamen vom Vater des Kindes noch ein Loch in den Panzer gebohrt, damit Sie an der Leine spazierengeführt werden konnten.

Heute bin ich froh, das sich der Kindheitstraum erst in  späteren Jahren erfüllte!.
Ich blicke mit schaudern zurück!

Wilma wurde mir für 50,-€ auf dem Campingplatz vermittelt. In einem Nebengespräch über unsere Hunde kamen wir auf das Thema Haustiere und unerfüllte Kindheitswünsche. Eine Camperin berichtete über eine unerwünschte Schildkröte, die im Badezimmer des Besitzers gehalten wird und dort Freilauf hat. Ursprünglich war sie als Problemloses und Bedürfnisloses Haustier für Kinder angeschafft worden, die jetzt lieber einen Hund wollten.

Ich vereinbarte sofort einen Termin und übernahm das Tier. Am nächsten Tag suchte ich einen Reptilienerfahrenen Tierarzt auf. Wilma zog das linke Hinterbein nach, hatte eingefallene Augen und dünnflüssigen übelriechenden Kot. Außerdem hatte das Hinterbein nur drei Zehen.

Die Diagnosen des Tierarztes waren Eindeutig. Wilma hatte einen starken Parasitenbefall mit Hexamiten, ein verkürztes Hinterbein durch Gicht oder einen Sturz, vielleicht aus Kinderhand. 

Im Internet machte ich mich Sachkundig. Zuerst wurde ein Terrarium von 12ox90x90 cm mit den erforderlichen Lampen angeschafft. Wilma bekam eine Antibiotikatherapie und eine Futterumstellung. Ich entschied mich für eine kombinierte Terrarium und Freilandhaltung. Im vorhandenen Garten ( Hofgarten ) ist die Diebstahlgefahr gerade Nachts zu groß.

Die Futterumstellung war am Schwierigsten. Statt Obst, Kohlrabiblätter, Blumenkohlabfall gab es jetzt Kräuter aus der Natur, Pre Alpin getrocknete Wiesenkräuter und Korvimin Mineralpulver. Die Umstellungsphase war hart für uns beide! Wilma wollte nicht fressen, was sie nicht kannte.

Heute, Jahre später hat sich meine Hartnäckigkeit gelohnt. Ich erfreue mich an einer gesunden Schildkröte mit einen Hinterbein,das nicht mehr steif und beweglicher ist. Der Zehnagel wächst langsam aber stetig nach und drei Jahre nach Erwerb ist der Darm gesund und ohne Nachweis von Parasiten. Mein Tierarzt Dr. Tarnazewski ist begeistert!

Selbstverständlich ist Wilma inzwischen legalisiert und bei der Stadt Gelsenkirchen angemeldet.

Bei der Frage, ob Schildkröten alleine gehalten werden sollen, scheiden sich die Geister. Ich habe mich für den Kauf eines zweiten Weibchens entschieden.

 

                        Olga

 

Olga habe ich im Sommer 2010 gekauft. Der Züchter ist sich ziemlich sicher, das es ein Weibchen ist, da es mit entsprechenden Temperaturen ausgebrütet wurde.Anfangs habe ich Olga noch in einen extra Terrarium untergebracht. Ich hatte Sorge, das Wilma sie überrollt oder ihr das ganze Futter wegfrisst.

Diese Sorge war unbegründet. Steht Olga Wilma im Weg, steigt sie hochbeinig über sie hinweg, oder geht außen herum. Ich habe den Eindruck, dass sich beide Tiere im Garten regelrecht suchen. Sehen sich beide Schildkröten im Garten auf eine größere Entfernung, gehen sie aufeinander zu und beriechen sich.

Olga wächst langsam aber stetig, hat schon 3 Monate Winterschlaf gehalten und hat einen schönen glatten Panzer.

 

 

Olga im Frühjahr 2011

27.10.2011

Besser kann es garnicht laufen. Auch Olga ist völlig Parasitenfrei

 


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